Đàn Bầu
Man geht davon aus, dass der Đàn Bầu auf Vietnams frühe Monarchie zurückgeht. Er ist ein außerordentliches Musikinstrument, das durch die Zeit hindurch besteht und Jahrhunderte voll wunderbarer Musik bewahrt und eine lebenslange Geschichte des Lebens des vietnamesischen Volkes aufzeichnet. Bekannt für seine weichen, anhaltenden Klänge, beschwört jede von ihm hervorgebrachte Melodie die Schönheit des Landes und seiner Menschen herauf. Als eines der zwei Instrumente, die ausschließlich vietnamesischen Ursprungs sind ist der Đàn Bầu eindeutig eine Demonstration der einzigartigen Kultur des Landes. Legenden berichten von einer blinden Frau, die wunderbarste Musik auf diesem Instrument spielte, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, solange ihr Gatte im Krieg war. Dies war, so sagt man, die Entdeckung des Instruments, das durch seine unmissverständliche emotionale Ausdruckskraft bald überall sehr beliebt war. Auch wenn es für eine solche Mär kein Indiz gibt, so ist eines sicher: Die Klänge des Đàn Bầu verbreiten eine Botschaft der Liebe, Ausdauer und Schönheit, die es nie Versäumt in die Herzen und Seelen des Publikums einzudringen. Mit nur einer Saite ist der Đàn Bầu einfach, aber sehr speziell. Đàn bedeutet so viel wie Saiteninstrument, während Bầu so viel wie Kürbis bedeutet. Somit bedeutet Đàn Bầu beides (im wahrsten Sinne). Hauptsächlich besteht es aus wenigen Komponenten: Dem Klangbrett, dem Steg, dem Kürbis und den Stimmaufhängungen. Ursprünglich bestand es aus 4 Teilen: Einer Bambusbox, einem hölzernen Stab, einer halben Kokosnussschale und einer Seidensaite. Die Seite läuft über das Bambus und ist an einer Seite mit dem Ende des Stabs verbunden, der eine Lotrechte zum Bambus bildet. Heute sind Đàn Bầu aus einem hölzernen Klangbrett, statt dem Bambus. Die traditionelle Seidensaiten sind durch stählerne ersetzt worden. Die Mündung des Instruments ist, die aus einem flexiblen Stab besteht, variiert die Spannung und ist aus Büffelhorn, das unten in Quadrate unterteilt ist, während es flach und gerade an der Spitze angebracht ist. Dies ist sehr wichtig, wenn man die Obertöne über dem Grundklang des Instruments erreichen möchte. Der "Kürbis" bedeckt die Mündung und diente nebenbei als Resonanzkörper, ist heute jedoch meist aus Holz und dient ausschließlich dekorativen Zwecken. Die Stimmaufhängung kann aus Bambus oder Holz sein und befindet sich auf der Innenseite beinahe am Boden des hölzernen Klangbretts. Die eiserne Seite geht durch ein kleines Loch am Ende des Instruments auf die Stimmaufhängung zu. Ein gepunkteter Stock aus Bambus oder Rattan wird normalerweiser für den Anschlag genutzt. Die meisten modernen Đàn Bầu haben moderne Stimmmaschinen, die feine oder grobe Justierungen in der Stimmung erlauben. Normalerweise auf C gestimmt benutzt der Đàn Bầu Harmonien oder Obertöne. Der Klang entsteht durch Zupfen, während der Ton durch Anlegen des Arms an der Seite bestimmt wird. Auch wenn man den Đàn Bầu bereits mit wenig Übung spielen kann ist doch eine große Menge Präzision wichtig, um das steigen und sinken der Stimmung durch Verlängerung oder Verkürzung mithilfe des flexiblen Stabes zu meistern, mit dem man beispielsweise einen triller erreichen kann. Die Technik beinhaltet das leichte antippen der Seite mit dem kleinen Finger der rechten Hand, während die anderen Finger mit Hilfe langer Plektren zupfen. Mit der linken Hand wird die Tonhöhe bestimmt, wobei sie durch schieben des flexiblen Stabes mit dem Zeigefinger oder dem ziehen des Stabes mit dem Daumen weiter beeinflusst werden kann. Früher eher von Solokünstlern oder zu Gedichtaufsagungen benutzt ist das Instrument heute zum großen Orchesterinstrument aufgestiegen und begleitet Bühnenopern. Musik, die den Đàn Bầu verwendet hat seine Verwendung im 20. Jahrhundert ausgebaut, indem Elektrische Abnahme und Verstärkung das Instrument weiter spezifizierten und größerem Publikum zugänglich machten. Noch immer erfreuen sich Soloauftritte größter Beliebtheit und Stücke, die ausschließlich für den Đàn Bầu geschrieben wurden, wie Vu Khuc Tay Nguyen (Dance of the Central Highland) von Duc Nhuan, Dong kenh trong (The clear channel) von Hoang Dam und Vi Mien Nam (für den Süden) von Huy Thuc sind weit verbreitet. Zu den Monochorden gehörend steht er neben dem Tuntina in Indien, dem Cung in Ostafrika und dem Duxiangin in China sehr gut da, da sein heiterer, melodiöser und inspirierender Klang Emotionen hervorruft, wo auch immer er klingt. Jeder Anschlag auf dem Instrument erzählt ein Märchen der Liebe und eine eigene Geschichte, die das Herz jedes Zuhörers erwärmt und seine Seele rührt. Seine Melodien werden von jedem Hörer unterschiedlich wahrgenommen, da jeder damit andere Gefühle verbindet. Egal wie die Zeit fortschreitet und das Gesicht der Welt verändert wird der Đàn Bầu für alle Zeiten ein Instrument sein, das große Teile Vietnams identifiziert und wahre Emotionsfluten hervorrufen kann.