Hanoi: Sehenswerte Orte
Nachdem Hanoi seit fast 1000 Jahren – mit Unterbrechung - Vietnams Hauptstadt ist, hat sich hier eines der größten kulturellen Zentren des Landes entwickelt. Trotz der zahlreichen Kriege und zahlreichen Besetzungen hat sich Hanoi viel von seiner historischen Atmosphäre bewahrt.
• Die Altstadt (Phố Cổ Hà Nội)
Nahe des Hoan Kiem Sees, besteht aus einem lebendigen, chaotischen Gewirr aus Straßen und Gassen. Der Ursprung der Altstadt lässt sich bis auf das 13. Jahrhundert zurückdatieren. Jede Straße (Hang) wurde damals von Händlern bewohnt, die sich auf ein bestimmtes Handwerk spezialisiert hatten. Z.B. wohnten alle Juweliere in der ‚Straße der Juweliere’, alle Korbmacher in der ‚Straße der Korbmacher’,… Die Namen der Straßen entsprechen meist bis heute diesen Handwerken. Am Besten können Sie die Altstadt genießen, wenn Sie Ihre Karten wegpacken und sich durch dieses lebendige Labyrinth treiben lassen und dabei eintauchen in die Atmosphäre der Stadt.
• Seen in Ha Noi:
Ha Noi hat viele malerische Seen und wird deshalb auch häufiger als ‚Stadt der Seen’ bezeichnet. Die beiden bekanntesten Seen sind der Hoan Kiem-See und der West See (Ho Tay). Am Hoan Kiem See können Sie an einer Kampfkunst-Übung teilnehmen, etwas Tai Chi üben oder einfach umherwandern, schauen und genießen. – Die erwähnten Übungen finden übrigens im Freien statt und jede und jeder kann sich anschließen und mitmachen. Der West See ist der größte See in Hanoi und gehört zum exklusiveren Teil der Stadt. Hier finden sich viele trendige Restaurants und Clubs. Aber auch das alte Vietnam lässt sich finden: Tran Quoc ist die älteste Pagode Vietnams. Im 6. Jahrhundert wurde sie in der Mitte des Sees erbaut.
• Die koloniale Architektur der Franzosen:
Von 1887 bis 1954 war Hanoi die Hauptstadt von Französich-Indochina. Aus dieser Kolonialzeit sind einige schöne Gebäude erhalten. Sind Sie an kolonialer Architektur interessiert oder wollen einfach wissen, wie die Kolonialherren damals gelebt haben, sollten Sie sich auf jeden Fall einige dieser prächtigen Gebäude anschauen; z.B. das Große Opernhaus (Grand Opera House), die Staatsbank von Vietnam (ehemals die Bank von Indochina), den Präsidentenpalast (früher der Palast des General-Gouverneurs von Französisch-Indochina), die Kathedrale St-Joseph und das historische Hotel Sofitel Metropole.
• Das Ho-Chi-Minh-Mausoleum:
Der Gründer der Kommunistischen Partei Ho Chi Minh ist einbalsamiert und kann vom Volk bis heute angeschaut und geehrt werden. – Zwischen Oktober und Dezember muss der Leichnam jedes Jahr neu konserviert werden, deshalb ist das Mausoleum zu dieser Zeit geschlossen. – Wichtig für Ihren Besuch im Mausoleum: Sprechen ist nicht erlaubt! Fotografieren ist nicht erlaubt! Kurze Hosen sind nicht erlaubt! Hände in den Hosentaschen sind nicht erlaubt. Der Besuch des Mausoleums dient der Respektbezeugung gegenüber Ho Chi Minh. Er hat Vietnam von den Franzosen befreit und verdient deshalb bis heute Respekt und Anerkennung. Und er wird vom vietnamesischen Volk geliebt. Das sollten Sie bei Ihrem Besuch beherzigen. Von außen, dem Großen Ba Dinh Platz aus dürfen Sie das aus Beton und Granit bestehende Gebäude fotografieren. Gleich um die Ecke befindet sich das Ho Chi Minh Museum, das persönliche Gegenstände und Fotos aus dem Leben Ho Chi Minhs zeigt. Das Museum wurde 1990 fertig gestellt und soll an eine weiße Lotusblüte erinnern.
• Ho Chi Minhs Wohnsitz:
Statt nach seinem Sieg den pompösen Präsidentenpalast zu beziehen, in dem der französische Kolonialgouverneur residiert hatte, wählte Ho Chi Minh als Wohnsitz ein traditionelles vietnamesisches Haus auf Stelzen mit Blick auf einen kleinen Teich. Es liegt in der Nähe des Palastes. Er lebte hier von 1958 bis zu seinem Tod 1969.
• Die Ein-Säulen-Pagode (Chua Mot Cot):
Erbaut wurde die Ein-Säulen-Pagode 1049. Immer wieder zerstört und immer wieder aufgebaut wirkt sie heute neben dem pompösen Präsidentenpalast wie ein kleines Schatzkästchen und gehört zu den Wahrzeichen von Hanoi. Die Pagode erscheint ein wenig bizarr, fast ‚unmöglich’, aber sie ist ein kleiner und feiner Edelstein.
• Der Literaturtempel (Van Mieu):
Der Tempel wurde 1070 von König Ly Thanh Tong gegründet und ist Konfuzius Khong Tu und allen Wissenschaftlern und Persönlichkeiten der klassischen Literatur gewidmet. 1076 wurde hier zudem die Nationaluniversität (Quoc Tu Giam) gegründet. Tatsächlich ist dies die erste Elite-Universität in Vietnam. Hier ist der einzige Ort in Vietnam, an dem die Erziehung und die Prüfungen stattfanden, durch die man Mandarin werden konnte..
• Das Hoa Lo Gefängnis ( ‚Das Hanoi Hilton’):
Erbaut von den Franzosen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden hier während des Unabhängigkeitskrieges viele Vietnamesen eingesperrt und hingerichtet. Später wurde das Gefängnis von den Vietnamesen benutzt, um US-Kriegsgefangene, einschließlich des späteren US-Senators John McCain einzusperren. Das Gefängnis ist heute ein Museum, in dem der Kampf des vietnamesischen Volkes gegen den Imperialismus verherrlicht wird..
• Das Militär-Museum:
Das Museum feiert die Rolle der vietnamesischen Armee in den Schlachten des Landes für die Unabhängigkeit. Neben historischen Fotos kann man zahlreiche Bomben, Flugzeuge, Kanonen und Panzer sehen.
• Das Vietnamesische National Museum der Feinen Künste:
Für Kunstinteressierte ist dieses Museum ein Muss. Es ist in einem schönen Gebäude im Kolonialstil untergebracht und beherbergt eine schöne Mischung aus vietnamesischem traditionellem Handwerk wie Lackware und Seidenmalerei sowie einige beeindruckende historische Artefakte.
• Vietnamesisches Museum für Völkerkunde:
Vietnam ist die Heimat von 53 ethnischen Minderheiten, und das Museum gibt Aufschluss über ihre Geschichte und Kultur. Im hinteren Teil des Museums finden sich Rekonstruktionen von traditionellen Dorfhäusern.
Ziele in der Umgebung von Hanoi
In der Umgebung von Hanoi findet man einige interessante Sehenswürdigkeiten:
• Die Parfümpagode (s. Artikel)
ist ein buddhistischer Wallfahrtsort etwa 40 Meilen südwestlich von Hanoi. Ein ganztägiger Ausflug beinhaltet eine Bootsfahrt zur Pagode, eine Wanderung in und auf die Berge und der Besuch der verschiedenen Tempel und Grotten.
• Bat Trang
ist ein Dorf 7 km südöstlich von Hanoi. Seine Keramik ist weltberühmt.
• Cuc Phuong Nationalpark
ist der größte Nationalpark in Vietnam. Die Flora und Fauna ist erstaunlich und vielfältig. Von Hanoi aus sollte man einen Tagesausflug einplanen.
• Ha Long Bucht (s. Artikel)
ist atemberaubend und definitiv einen Besuch wert. Am Einfachsten ist es, wenn Sie eine Tour von Hanoi aus buchen, die folgende Punkte beinhaltet: Abholung vom Hotel in Hanoi, Transfer zum Boot, Herumfahren auf der Bucht und Übernachtung auf dem Boot mit Vollpension, Transfer zurück zum Hotel.
• Sapa
ist ein Dorf nördlich von Hanoi hoch in den Bergen. Hier ist die Heimat der ethnischen Minderheiten. In diese wunderschöne Bergwelt führen Wanderwege und verbinden viele kleine Bergdörfer miteinander.Für eine Tour hierher sollten 2 oder 3 Tage eingeplant werden. Wanderer kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Allerdings sind die Wanderwege nicht gekennzeichnet und so ist es besser, wenn Sie sich einen Führer anzuheuern.