Tam Dao Nationalpark
Tam Dao, ca. 70 km nördlich von Hanoi gelegen, wurde im März 1996 als Nationalpark anerkannt. Auf der Nordwest-Südost-Achse erstreckt sich der Park über 80 km und grenzt an die Provinzen Thai Nguyen, Tuyen Quang und Vinh Phuc an. Mit einer Gesamtfläche von etwa 36.900 Hektar ist er einer der größten Nationalparks in Vietnam und eines der letzten Naturgebiete in der Nähe der Metropole Hanoi, das nicht in Ackerland umgewandelt wurde. Den Tam Dao Nationalpark erreicht man über die Bundesstraße 2 Richtung Vinh Yen Stadt (in der Vinh Phuc Provinz), wo Sie rechts auf die Bundesstraße 2B abbiegen und dieser ca. 13 km folgen. Der Park ist in einer hohen, gewaltigen Bergregion gelegen, die vom tropisch feuchten Monsun betroffen ist.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 22,9° C. Idealerweise besucht man den Park im Sommer, da man dann dank der frischen, reinen und kühlen Luft die wunderschöne Landschaft besonders gut genießen kann. Es gibt zwei touristische Sehenswürdigkeiten im Park. Die erste ist die Stadt Tam Dao, die am Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet wurde. Tam Dao liegt eingebettet in einem Tal und ist gerademal 3 km2 groß. Es sind einige Villen und Gebäude, die von französischen Kolonisten errichtet wurden, bis heute erhalten. Rund um den Ort finden sich weiterhin Thac Bac (Silberner Wasserfall), der Rung Rinh Gipfel und Tam Dao Nr. 2, ein Überbleibsel aus einem anderen Ort, der vor vielen Jahren erbaut wurde.
Die zweite Sehenswürdigkeit des Nationalparks ist der Ort Tay Thien. Hier kann man unter anderem den Tay Thien Quoc Mau Tempel (wörtlich der "Temple des Östlichen Himmels Mutter der Nation") und mehrere Pagoden besichtigen. Zusammen mit dem Thien Vien Truc Lam Zentrum (wörtlich "Zen Zentrum im Bambuswald") in Dalat und Thien Vien Truc Lam in Yen Tu ist der Ort Tay Thien ein Zentrum des vietnamesischen Buddhismus. Das Gebiet zeichnet sich durch eine große Biodiversität aus und beheimatet Arten, wie sie in anderen Ökosystemen in der Region vorkommen wie beispielsweise in den Regenwäldern Süd-Ost-Asiens oder den alpinen Wäldern des östlichen Himalayas.
Im Park gibt es einen Wald aus Azaleen (Lateinisch: Rhododendron simsii), die im Frühjahr blühen, man kann den völlig klaren Xa Huong See bewundern oder den Silbernen Wasserfall inmitten immergrüner Wälder, der das ganze Jahr über beeindruckt. Der Tam Dao Nationalpark wird von einer reichen Flora bedeckt, bestehend aus 490 Arten aus 34 Gattungen und 130 Familien (wovon 64 in Vietnam auf der roten Liste der gefährdeten Arten aufgeführt sind). Es gibt eine große Anzahl seltener Pflanzen, wie beispielsweise Sam bong (Blumea balsamifera, ein Asterngewächs), Permu (Fokienia hodginsii bzw. Fujian-Zypresse), Kim Giao (Podocarpaceae fleuryi, ein Steineibengewächs), Lat Hoa (Chukrasia tabularis bzw. indische Mahagony), Thong Tre (Podocarpus neriifolius bzw. oleanderblättrige Steineibe) oder Sen Mat (Madhuca pasquieri, ein Breiapfelgewächs).
Der Tam Dao Nationalpark ist weiterhin die Heimat von 281 Tierarten aus 281 Gattungen, 84 Familien und 26 Ordnungen, die zu 4 Hauptklassen gehören: Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien. Unter der Vielzahl an Lebewesen im Park befinden sich auch einige sehr seltene Arten (56 davon sind in Vietnam auf der roten Liste registriert): beispielsweise ist hier der Schwarze Wangenaffe beheimatet, der Tam Dao Schlangenkopffisch, der silberne Fasan und der Auerhahn, um nur einige zu nennen.